Donnerstag, 2. April 2015

Argyris Sfountouris, der vierjährige Junge, der das SS-Massaker von Distomo überlebte, in der "Anstalt"

"Er spricht von der "Distomo-Lüge", weil das Massaker in einem Brief der deutschen Botschaft Athen an ihn noch als Maßnahme im Rahmen der Kriegsführung bezeichnet wurde, weshalb Sfountouris auch keine Entschädigung zustehe. Damals hatte er gerade damit begonnen, vor Gerichten in Griechenland gemeinsam mit anderen Distomo-Überlebenden zu klagen - mit Erfolg. Aber die Bundesrepublik ging durch alle Institutionen, bis zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag, da sie einen Präzedenzfall fürchtete. Sie konnte sich am Ende auf die Staatenimmunität berufen und zahlte nicht.
Auch Sfountouris klagte weiter, und sah sich zumindest moralisch bestätigt, als der Bundesgerichtshof in Karlsruhe im Jahr 2003 die Ermordung von Zivilisten in Distomo eines der abscheulichsten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs nannte."
"Ich bin Argyris Sfountouris, der kleine Junge, der 1944...", Süddeutsche Zeitung, 1.4.2015

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