Mittwoch, 1. April 2015

Was man so alles erst mit großer zeitlicher Verzögerung erfährt ...

"Mit Green Run wurde und wird ein geheimes Experiment von anfangs Dezember 1949 an der Hanford Site im US-Bundesstaat Washington bezeichnet, das eine hohe Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung vorsah.Diese absichtliche Freisetzung von zwischen 200 bis 440 TBq Jod-131 sowie von noch deutlich größeren Mengen des radiologisch aufgrund des Edelgas-Charakters etwas weniger riskanten Xenon-133 diente vorab einem DetektionsBKL-Versuch durch Aufklärungsflugzeuge der US Air Force. Es sollte getestet werden, ob man im Kriegsfall entsprechende Freisetzungen durch den Hauptgegner des Kalten Krieges, die Sowjetunion, zum Schutz der eigenen Streitkräfte rechtzeitig entdeckt.Das Experiment wurde der Öffentlichkeit erst im Jahr 1986 bekannt gemacht, wobei viele Einzelheiten weiterhin geheim blieben. Der Strahlenschutz-Experte Ph.D. Carl C. Gamertsfelder machte auf eigene Initiative publik, er habe aus Gründen der externen Risiken der Freisetzung vom Experiment abgeraten, was jedoch von den Verantwortlichen nicht berücksichtigt worden sei." (Wikipediaartikel zu Green Run)
Ich berechne daraus: Was mir heute offiziell über die Ungefährlichkeit oder Legalität von Regierungsmaßnahmen vorgelogen wird, erfahre ich demnach in ca. 65 Jahren. Eine theoretische Wahrscheinlichkeit, es zu erfahren, hätte ich nach 29 Jahren. Daraus kann ich berechnen, wie alt ich werden muss, um über heutige Lügen aufgeklärt zu werden. 
Wo ich hoffe, früher informiert zu werden, sind die NSU-Morde. Ich wünsche dem Untersuchungsausschuss viel Erfolg.

Übrigens, ich habe von Green Run aus Geschichte der Welt 1945 bis heute - Die globalisierte Welt, München 2013, S.496 erfahren.
Wozu das Lesen in Weltgeschichten alles gut sein kann!

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