Dienstag, 6. Oktober 2015

Zur Situation in Portugal

Mladá fronta Dnes - Tschechien
Portugiesen sind anders als Griechen 
Das Wahlergebnis zeigt, dass die Portugiesen mit der Krise viel besser umgegangen sind als die Griechen, lobt die liberale Mladá fronta Dnes: "Portugal hat harte Sparmaßnahmen umgesetzt. Auch wenn heute noch niemand feiern mag, sind doch die größten Schwierigkeiten überwunden. Die Ergebnisse der Wahl zeigen, dass die Portugiesen im Gegensatz zu den Griechen mit dem Ausgang der Krise deutlich zufriedener sind. Obwohl die Regierung ihre Mehrheit verloren hat, bleibt sie am Ruder. ... Böse Zungen sagen, die Portugiesen seien nur zu passiv, sich aufzulehnen. Konservative Kommentatoren beschreiben zudem die Geschichte des Landes als einen 500-jährigen Abschwung. In der Tat ist eine geraume Zeit vergangen, seit das am westlichsten gelegene Land Europas eine Kolonial- und Seegroßmacht war. Dennoch haben sich die meisten der Portugiesen gern verändert." (06.10.2015) 
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The Guardian - Großbritannien
Wähler wollen nicht mehr leiden 
In dem Ergebnis von Sonntag sieht die linksliberale Tageszeitung The Guardian ein Votum der Wähler gegen einen zu strikten Sparkurs: "Nachdem sie durch die wirtschaftlichen Qualen eines strikten Sparkurses gegangen sind, wollen Portugals Wähler zwar nicht die erzielten Gewinne leichtfertig verspielen. Sie wollen angesichts der sich langsam verbessernden ökonomischen Indikatoren aber auch nicht mehr leiden, als unbedingt nötig zu sein scheint. Die Wahl hat ein prekäres Ergebnis gebracht, das Instabilität und eine frühe Rückkehr zu den Wahlurnen bedeuten könnte. Doch sie bietet auch eine Chance für die beiden größten Parteien, zusammenzuarbeiten, um das zu liefern, was die portugiesischen Wähler eindeutig wünschen: eine deutliche Abschwächung des Sparkurses, nun da das Schlimmste vorüber zu sein scheint." (05.10.2015) 

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