Samstag, 12. November 2016

Trump und die Folgen?

Mit Trump wird die US-Außenpolitik unberechenbarer. Das erhöht das Kriegsrisiko;  aber andererseits könnte ein geringeres außenpolitisches Engagement der USA auch dazu führen, dass sich  für einige Zeit Hegemonialzonen bilden, in die sich die anderen Weltmächte weniger einmischen. Das wird nicht zu mehr Gerechtigkeit führen und der Kampf um die Abgrenzung der Hegemonialzonen bedeutet auch immer wieder Kriegsgefahr; aber es könnte für einige Zeit sogar weniger offene Konflikte geben.
Freilich auf einem Gebiet internationaler Politik ist Trump sehr wohl berechenbar: Er wird weniger bis gar keine Anstrengungen unternehmen, den Kampf gegen den von Menschen gemachten Anteil der Klimaerwärmung zu unterstützen. Denn dafür müsste er sich mit widerstrebenden Interessen der Industrie auseinandersetzen, und das wird er, bevor er nicht dazugelernt hat (wofür wenig spricht), nicht tun.

So bleibt bei dem für die Menschheit wichtigsten Thema für einige Zeit nur eine Hoffnung:  Einsicht der anderen Hauptakteure. Hoffen darf man, aber ein international koordiniertes Vorgehen von Staaten ist ist nicht zu erwarten; denn alle werden sich auf das schlechte Beispiel USA berufen können und damit Forderungen nach unbequemen Maßnahmen abblocken.
Es bleibt die Hoffnung auf eine Seite, von der sich wohl die meisten Umweltschützer am wenigsten erwarten: die Industrie.
Freilich spricht das Konkurrenzprinzip dagegen, unfaire Vorteile durch bedenkenlosere Ausbeutung von Ressourcen nicht zu nutzen. Aber andererseits hat die Wirtschaft - trotz aller ideologischer Verbrämung nach außen - immer auch direkt mit der Wirklichkeit zu tun. Und so spielt es schon eine Rolle, dass eine nicht geringe Anzahl von Unternehmen dem Globalen Pakt der Vereinten Nationen beigetreten ist, Denn damit haben sie sich verpflichtet, regelmäßig über ihre Anstrengungen für den Umweltschutz zu berichten. Das ist einerseits wenig.* Aber wenn man bedenkt, dass die BRD, angebliche Vorreiterin in Sachen Umweltschutz, nach Marrakesch keinen Plan (nicht einmal einen heuchlerischen) zur Umsetzung der in Paris übernommenen Verpflichtungen mitbringen wird, ist es schon erstaunlich viel.

*  "Im Jahr 2010 erhielt das Wassermandat des Global Compact den Negativpreis Public Eye Award in der Kategorie „Greenwash“."(Seite „Global Compact“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. April 2016, 19:08 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Global_Compact&oldid=153656901 (Abgerufen: 12. November 2016, 06:37 UTC)

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